André Kuper schlägt Behrens-Bau als Standort für Haus der Landesgeschichte vor

Das geplante Haus der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen soll im sogenannten Behrens-Bau untergebracht werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat Landtagspräsident André Kuper jüngst Ministerpräsident Armin Laschet vorgelegt und hofft nun auf eine positive Entscheidung der Landesregierung.

„Der Behrens-Bau ist geradezu ideal für unser Vorhaben, die Geschichte NRWs für die rund 18 Millionen Bürgerinnen und Bürger greifbar und erlebbar zu machen“, begründet André Kuper die Wahl auf das direkt am Rheinufer und neben dem Landtag gelegene Verwaltungsgebäude, das 1911 nach den Plänen des Architekten Peter Behrens errichtet wurde. Nach dem Vorschlag des parteiübergreifenden Kuratoriums soll der historische Bau in ein Museum umgebaut werden. „Aus Sicht des Landtags ist es die einmalige Chance, alle Facetten des Landes in seiner ganzheitlichen Geschichte darzustellen“, erklärt Kuper.

Der direkt gewählte Abgeordnete betont auch die wirtschaftlichen Vorteile dieser Lösung: „So muss kein kostspieliger Neubau realisiert werden, sondern man nutzt für diesen Zweck ein Bestandsgebäude, das zudem über eine eigene Landesgeschichte verfügt.“

Während der Sommerpause des NRW-Landtags besuchte Kuper im Juli die Baustelle des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg, das im Mai 2019 eröffnet werden soll. Im Gespräch mit dem Direktor Dr. Richard Loibl informierte er sich aus erster Hand über Bau, Konzept und Organisation des vergleichbaren Projektes. „Aus den Erfahrungen können wir nur profitieren“, sagt der nordrhein-westfälische Landtagspräsident. Zuvor war das Kuratorium im baden-württembergischen Haus der Landesgeschichte.

Hintergrund:

In Düsseldorf arbeitet derzeit eine vom Landtag eingesetztePlanungsgruppe aus Historikern an den Plänen und ersten Konzepten für das Haus der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Am 5. Oktober ist eine Fachkonferenz geplant. Danach soll ein wissenschaftlicher Beirat mit weiteren Experten aus den Bereichen Geschichte, Politikwissenschaft, Museumspädagogik und Ausstellungsdidaktik eingerichtet werden. Das Museum soll ein offenes Konzept haben und das Leben der Menschen in der mehr als 70-jährigen Geschichte des bevölkerungsreichsten Bundeslandes abbilden. 

Mögliche Themen sind Kunst, Kultur, Alters- und Sozialgeschichte, Ballungs- und ländliche Räume oder auch unbekannte, mittelständische Weltmarktführer in der Industrie. Wie Prof. Stefan Goch, stellvertretender Leiter der Planungsgruppe, erläutert, wird das Haus zur Landesgeschichte mit einer eigenen Sammlung starten und durch Exponate aus anderen Museen ergänzt. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 geplant.