Medizinische Privat-Universität Bielefeld: Landesregierung ist gefordert – Studium sollte sozial ausgewogen sein

Die CDU-Landtagsabgeordneten aus Ostwestfalen mahnen zur Zurückhaltung bezüglich der Gründung einer Privat-Uni für Medizin in Bielefeld. Gleichzeitig fordern sie die rot-grüne Landesregierung zum Handeln auf. „Die Finanzprobleme der privaten Universität Witten-Herdecke sollten als warnendes und abschreckendes Beispiel dienen. Bevor durch eine privatwirtschaftlich geführte Universität versucht wird, dem Ärztemangel in Ostwestfalen entgegenzuwirken, ist die rot-grüne Landesregierung gefordert, das Ärzteproblem in unserer Region zu lösen. Sie muss für ausreichend Studienplätze gerade in Ostwestfalen-Lippe sorgen“, so André Kuper, kommunalpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

„Darüber hinaus ist eine Privat-Universität mit einem Studienbeitrag von 6.000 Euro pro Semester sozial unausgewogen und regt somit nicht mehr junge Leute zum Medizinstudium an. Die Summe schreckt höchstens ab“, stellen Walter Kern MdL aus Lemgo und Ralf Nettelstroth MdL aus Bielefeld fest. Beide fordern die Einrichtung einer medizinischen Fakultät für Ostwestfalen-Lippe.

Derzeit werden 2.000 Ärzte an nordrhein-westfälischen Universitäten ausgebildet. Das reicht jedoch nicht, um den Ärztemangel zu beheben. Dafür bedürfte es 3.000 junger Menschen, die sich dem Medizinstudium widmen. „Mit Blick auf den demographischen Wandel dürften es zukünftig noch mehr sein. Denn zwei Drittel der Hausärzte sind über 50 Jahre alt“, schauen die Abgeordneten skeptisch in die Zukunft und fordern die Landesregierung auf, die Region Ostwestfalen stärker in ihre Regierungsentscheidungen einzubeziehen.

„Frau Kraft und Frau Steffens müssen die Bedeutung und Wichtigkeit der Ärzte für Ostwestfalen endlich erkennen und entsprechend handeln. Rot-Grün muss eine nachhaltige Ärzteversorgung in unserer Region sicherstellen und kann bei der Bekämpfung des Ärztemangels die Verantwortung in diesem Fall nicht auf eine Privat-Universität abschieben“, so die stellv. CDU-Fraktionsvorsitzende Ursula Doppmeier aus Gütersloh und der kommunalpolitische Sprecher Andre Kuper aus Rietberg.