„In der Demokratie wird das Wort geführt und nicht das Messer“

Meine Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

erneut und zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit wurden in Frankreich Menschen bestialisch hingerichtet. Erst ein Lehrer in einer Schule in Paris. Jetzt Christen in einer Kirche in Nizza.

Bei mir macht sich Entsetzen breit.
Wir sind sprachlos angesichts dieser rohen Gewalt. Viele Menschen in der ganzen Welt, auch in Nordrhein-Westfalen, sind bestürzt.

In Europa, meine Damen und Herren, in der Demokratie wird das Wort geführt und nicht die Gewalt, nicht das Messer.

Mir ist es wichtig, zu Beginn dieser Sitzung daran zu erinnern und unseren Freunden in Frankreich zu zeigen: Nordrhein-Westfalen trauert und fühlt mit Frankreich!
Wir können, wollen und werden nicht zulassen, dass die Errungenschaften der Aufklärung und auch des interreligiösen Gespräches von Fanatikern und Fundamentalisten durch die Saat des Hasses zerstört werden.
Wir gehen in aller Entschlossenheit dagegen vor.

Meine Damen und Herren,
nicht zeitlich begrenzte Einschränkungen gegen eine Pandemie sind die wirklichen Angriffe auf unsere Demokratie – das sind Herausforderungen, die eine Gesellschaft auch stärken kann.

Anschläge aber wie in Nizza und Paris –
das sind Angriffe auf unsere Demokratie und ihre Werte!

Es geht hier übrigens nicht um eine Lynchkampagne gegen Muslime. Eine Demokratie unterscheidet ihre Bürger nicht nach ihrer Religion, sondern misst sie an ihren Taten.

• Die islamischen Verbände und Institutionen hier in Europa, auch in Deutschland,
• die Prediger und Vorbeter in den Moscheen,
• und auch die theologischen Lehrer der großen Islamschulen in Kairo und anderswo –
• kurz alle, die dazu schweigen
sind jetzt gefordert solche terroristischen Anschläge öffentlich zu verurteilen.

Unsere Gedanken und unsere Anteilnahme jetzt sind bei den Opfern und Angehörigen der jüngsten Anschläge von Nizza und Paris.
Ich bitte Sie darum, dass wir auf unseren Plätzen an die Opfer von Nizza und Paris innehalten.

Ich danke Ihnen!