Geburtstagsausstellung als Auftakt zur Errichtung des Landesmuseums „Haus der Geschichte NRW“

„Nur in dem Wissen woher wir kommen, können wir in eine gute Zukunft gehen“
75 Jahre NRW – Landesmuseum als Geburtstagsgeschenk an die Bürgerinnen und Bürger NRWs


Am 26. August 2021 eröffnet im Düsseldorfer Behrensbau die  Jubiläumsausstellung „Unser Land. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“, die als erste Stufe des sich im Aufbau befindlichen Landesmuseums „Haus der Geschichte NRW“ just zum runden Landesgeburtstag startet.

„Die Gründung des Landesmuseums und seine erste Ausstellung haben für mich persönlich einen außerordentlichen Stellenwert. Die Geschichte unseres Bundeslandes bekommt nun einen eigenen Platz, nicht nur in Geschichtsbüchern, sondern für jeden erlebbar mitten in Düsseldorf an der Rheinuferpromenade in Nachbarschaft zu Landtag und Staatskanzlei. Das Haus der Geschichte wird helfen, die Vielfalt unseres Landes noch besser zu verstehen. Das Wort Geschichte beinhaltet „Schichten“.

Unsere Geschichte zu erkunden, bedeutet, die vielfältigen Schichten der Demokratie, aber auch beispielsweise der Kultur, der Musik und der Menschen in unserem Land zu entdecken. Wir wollen einen Ort schaffen, der möglichst viele Menschen einlädt, sich mit Land und Leuten, Entstehen und Werden unserer Demokratie in NRW zu befassen. Und wer weiß, wie NRW unter schwierigen Voraussetzungen vor 75 Jahren entstanden ist, wie sich Generationen für unsere Demokratie eingesetzt haben, der weiß den Wert unseres heutigen Zusammenhalts umsomehr zu schätzen.“

Als heutiger Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung für das Haus der Geschichte NRW begleite und verantworte ich politisch federführend dessen Errichtung von Anfang an im besonderen Maße. Die mit dieser Aufgabe verbundene Herausforderung der Koordinierung und Moderation von Diskussionsprozessen ist enorm.

Die Idee dahinter, einen Ort zu schaffen, der die Geschichte unseres Bundeslandes sowohl lebendig und anschaulich erzählt, als auch zum Mitmachen einlädt, wurde über Jahrzehnte mal isoliert von Ministerpräsidenten und mal isoliert als Landtagsinitiativen verfolgt, konnten allerdings nicht umgesetzt werden. In der Zeit des Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg entstand in der Villa Horion eine kleine Ausstellung der Parlamentsgeschichte.

Erst mit der NRW-Koalition haben wir 2017 das Ziel eines solchen Landesmuseums im Koalitionsvertrag verankert. Danach wurde mir als Präsident des Landtags diese Aufgabe der federführenden Koordinierung übertragen und meinerseits das Ziel verfolgt, durch eine gemeinsame Initiative aus der Mitte des Landtags und gemeinsam mit der Landesregierung das Projekt erfolgreich zu realisieren.

Ein breiter Basisbeschluss des Landtags erfolgte im Januar 2018. Eine Gruppe von Historikern wurde eingestellt und als Stabstelle dem Präsidenten in der Landtagsverwaltung zugeordnet. Diese Gruppe von Wissenschaftlern erarbeitete die Vorkonzepte. Das ganze wurde durch ein Kuratorium aus Präsidium und Mitgliedern des Landtags begleitet, allein 15 Sitzungen waren bis zum Landtags-Gesetzesbeschluss über die Errichtung einer selbständigen Stiftung öffentlichen Rechts als „Haus der Geschichte NRW“ am 18.12.2019 notwendig.

Am 12.02.2020 fand die erste Sitzung des neuen Kuratoriums der Stiftung (Vorsitz Landtagspräsident André Kuper, Stv. Vorsitzender Ministerpräsident Armin Laschet; Landtagspräsidium, Landtagsfraktionen, Minister der Landesregierung, LWL Direktor, LVR Vorsitzender Verbandsversammlung) statt. Hier wurde das nebenamtliche Präsidium der Stiftung mit Prof. Hans Walter Hütter, Frau Dr. Uelsberg und Herrn Prof. Grütter gewählt. Seither leiten diese die Geschicke der Stiftung.

Es soll nicht nur ein gut ausgestattetes und pädagogisch wertvolles Museum, sondern auch ein Lern- und Begegnungsort werden. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich mit dem Land und Leuten, mit dem Entstehen und Werden unserer Demokratie befassen, die Zusammenhänge unseren gesellschaftlichen Lebens verstehen und so einen wichtigen Beitrag bei der Bildung einer zukunftsfesten Demokratie leisten.

Bislang umfasst die Sammlung 4000 Objekte, die in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen soll. Dazu gehört unter anderem ein aus einem alten Mantel genähter Teddybär, der 1945 ein dreijähriges Mädchen bei der Flucht aus Dresden nach Bielefeld tröstete ­­– das Exponat erschließt sich im Zusammenhang mit der Geschichte aus Krieg, Flucht und Vertreibung nach NRW gleichzeitig konkret und symbolisch für diese dunkele Zeit unserer Heimat.

Die Jubiläumsausstellung soll am 26. August 2021 im Behrensbau eröffnet werden. Weitere Informationen zur Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen finden Sie hier: www.hdg.nrw.de