Landtagspräsident André Kuper ist am Mittwochabend in Düsseldorf mit dem Kommandeurkreuz „Pro merito melitensi“ des Souveränen Malteser Ritterordens ausgezeichnet worden. Die hohe und seltene Würdigung überreichten Dr. Sophie von Preysing, Regional- und Landesgeschäftsführerin der Malteser in NRW sowie Landesbeauftragter NRW Rudolph Herzog von Croy.

Für die Verleihung nutzten die Vertreter des Hilfsverbandes ein besonderes Forum, den Parlamentarischen Abend im Landtagsgebäude. Die regelmäßige themenspezifische Gesprächsreihe stellte dieses Mal den Malteser Hilfsdienst e.V. in den Mittelpunkt, wirken die Aktiven doch nunmehr seit genau 70 Jahren im bevölkerungsreichsten Bundesland.

„Seit ihrer Gründung 1953 in Münster haben die Malteser einen unschätzbaren Beitrag für das Gemeinwohl in NRW geleistet. Tag für Tag setzen sie sich mit großem Engagement für die Menschen ein. Die vielfältigen Dienstleistungen der Malteser prägen das soziale Gefüge Nordrhein-Westfalens maßgeblich“, so André Kuper. Das Jubiläum sei eine schöne Gelegenheit, die bedeutende Rolle der Malteser zu würdigen und gleichzeitig politische Vertreterinnen und Vertreter mit den Verbands-Verantwortlichen, Mitarbeitern und Ehrenamtlern ins Gespräch zu bringen.

Mit der Ordensverleihung wurde der Landtagspräsident überrascht. Die Laudatio hielt Thorsten Heß, stellv. Leiter Notfallvorsorge Diözese Paderborn. Thorsten Heß gehört als Beauftragter für Gütersloh zu denjenigen, die 2010 in der Emsstadt einen Malteser-Ortsverband formiert haben. 

„Wir, Uli Biermann und ich, hatten damals die Ehre, dir im Rathaus einen neuen Verein vorzustellen. Ich war schon sehr beeindruckt. Meine Erfahrungen mit Bürgermeistern waren nicht so ausgeprägt. Doch dann kam so ein ganz normaler Typ rein, der total nett, überraschend sympathisch und sehr umgänglich war. Von dem formellen Bürgermeister keine Spur. Und obwohl du nun schon eine Weile das hohe Amt als Landtagspräsident in Düsseldorf bekleidest, tritt man dich immer dort, wo auch wir sind, die sogenannte Blaulichtfamilie. André Kuper ist denen, die helfen einfach spürbar nah.“

Thorsten Heß erinnerte an die große Hilfsaktion im März 2023, als sich die Malteser mit sieben Kranken- und mehreren Mannschaftwagen auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze machten, um 63 Waisenkinder, sieben davon schwerstbehindert, in Sicherheit zu bringen. Nicht Raketen, nicht Fliegeralarm, nicht fehlende Bereitschaft, sondern bürokratische Vorschriften hätten das Unterfangen fast zunichte gemacht. Rat und Hilfe habe man telefonisch bei André Kuper gesucht, NRW war nicht zuständig, aber dank der Kontakte Kupers in die Ukraine konnte binnen kürzester Zeit ein Ausreisedokument aus dem kriegsumtobten Lemberg in Empfang genommen werden.

„Die Ausreise der Kinder und damit ihre Rettung wurde möglich dank dir“, so Thorsten Heß. Er erinnerte auch an das Engagement des Landtagspräsidenten 2016 für eine syrische Familie mit schweren Verbrennungen in Not, der in Deutschland medizinisch geholfen werden konnte.

Heß weiter: „In deiner Vita stehen viele Dinge zu Deinem Beruf, was man aber nicht liest: Deine Präsenz bei Veranstaltungen der Gefahrenabwehr, die den vielen Ehrenamtlern eine große entgegengebrachte Wertschätzung für unser Tun darstellt, die nicht messbar und einfach nicht beschreibbar ist. Du bist ein großer Freund und Förderer bürgerschaftlichen Engagements. Und ich erlaube mir hier der Hoffnung Ausdruck zu geben, dass diese vorbildliche Haltung des Landtagspräsidenten immer auch ein bisschen in den Plenarsaal und auf die Mitglieder dieses hohen Hauses strahlen möge.“ Heß abschließend: „Meine persönlichen Glückwünsche zu diesem Verdienstorden, bei dem das Wort verdient im Vordergrund steht.“

Bild: Malteser Landesbeauftragter NRW Rudolph Herzog von Croy (li) und Landesgeschäftsführerin Dr. Sophie von Preysing ehren Landtagspräsident André Kuper mit dem Kommandeurkreuz „Pro merito melitensi“ des Souveränen Malteser Ritterordens.