André Kuper setzt sich für Stalag ein

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„Wir setzen uns weiterhin für die Dokumentationsstätte Stalag 326 ein“, versprechen der direkt gewählte Landtagsabgeordnete André Kuper und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Klaus Dirks. Im Rahmen eines bereits länger terminierten intensiven Gedankenaustauschs mit dem Leiter der Gedenkstätte, Oliver Nickel, am Donnerstag dieser Woche wurde deutlich: „Wenn die wertvolle und umfangreiche Arbeit fortgesetzt werden soll, dann bedarf es der Zuschüsse und Verantwortung des Landes NRW“, so Kuper. Vor zwei Wochen sei vom Landeskabinett eine neue Förderrichtlinie in Düsseldorf beschlossen worden.  „Die Einrichtung am Rande der Senne muss aus dem neuen Förderkonzept einen regelmäßigen Zuschuss erhalten“, so die Forderung des Landtagsabgeordneten, der seit seinem Besuch in der Gedenkstätte im Frühjahr 2012 enge Kontakte nach Stukenbrock pflegt. „Eigentlich sind fast alle Kriterien erfüllt, allein der konkrete Umfang einer wissenschaftlichen Teilzeitkraft, die schon länger vor Ort tätig ist, müsste als Vergabekriterium genauer beleuchtet werden. Außerdem ist noch zu klären, wie der notwendige Eigenanteil neben der Landesförderung aufgebracht werden soll.“

Nickel leistet selbst rund 40 Stunden ehrenamtlich im Monat in der Dokumentationsstätte, macht aber deutlich „das ist dauerhaft nicht zu erbringen. Wir haben ein ständig steigendes Aufgabenfeld und benötigen dringend auch eine hauptamtliche Unterstützung, zumindest in Teilzeit.“ Laut Auskunft des Leiters sei das allein mit den Zuschüssen von Stadt und Kreis von je 2500 Euro jährlich, sowie aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden nicht leistbar. „Zudem muss man für eine engagierte Fachkraft, soll sie dauerhaft erfolgreich wirken können, auch eine dauerhaft verlässliche finanzielle Basis haben. Gerade die finanzielle Ausstattung mit Blick auf einen längeren Zeitraum ist aber derzeit nicht da“, so der Stalag 326-Experte, der mit den Verantwortlichen im begleitenden Verein auf das neue Förderkonzept des Landes gesetzt hatte.

Die Betreuung der Angehörigen einstiger Insassen des Lagers, wissenschaftliche Anfragen, der Ausbau der pädagogischen Räumlichkeiten aber auch die stetig steigende Nachfrage von Schulklassen erfordere zeitliche Kapazitäten, „die wir nicht allein schaffen können.“ Letztlich schwebe das Damoklesschwert der kompletten Schließung, zumindest aber einer Teilöffnung von nur noch einem oder zwei Tagen im Monat über der Erinnerungsstätte. Kuper: „Die bedeutsame und aufopferungsvolle Arbeit von zwei Jahrzehnten droht im sprichwörtlichen Sennesand zu verlaufen. Das darf nicht passieren.“

Die CDU in Schloß Holte-Stukenbrock mache sich trotz drohender Millionenbelastungen ab 2014 durch den an das Land zu bezahlenden Kommunal-Soli von rund 2,5 Millionen Euro für die weitere kommunale Förderung stark, versprach Klaus Dirks, „aber das Land muss endlich erkennen, dass es in der Pflicht ist, diese wichtige Gedenkarbeit vor Ort und nicht minder die weitere Forschung auch auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.“

Kuper: „Bisher ist die so wichtige Arbeit der Ehrenamtler der rot-grünen Landesregierung keinen Cent wert. Das muss anders werden.“ Er wolle zum Einen das umgehende Gespräch mit dem zuständigen  Ministerium suchen. Zum Anderen bot Kuper an, über sein Büro Anfragen an verschiedene Stiftungen in NRW  zu stellen, „um zunächst einmal deren genaue Vergaberichtlinien für eine auch längerfristige Förderung zu erfragen.“ Außerdem wird er auf die Landtagskollegen auch der anderen Landtagsfraktionen mit dem Ziel einer Förderung zugehen.

Sobald die Ergebnisse vorlägen, solle ein weiteres Treffen mit den Verantwortlichen für die Dokumentationsstätte stattfinden. Der Landtagsabgeordnete: „Es kann und darf nicht sein, dass dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte direkt vor unserer Haustür weiterhin so ignorant behandelt wird.“