Zeitpunkt des rechtzeitigen Handelns ist längst überschritten

Zur Plenardebatte über den Antrag der CDU-Fraktion „Hausärztlichen Versorgung in allen Landesteilen sicherstellen!“ (Drucksache 16/3232) erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion André Kuper:

„Viele Studien prognostizieren schon heute für Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland einen massiven Ärztemangel. Die veränderten Rahmenbedingungen in der Ausbildung und die veränderten Lebensbedingungen für junge Ärzte führen zu einer dramatischen Unterversorgung, vor allem in ländlichen Regionen. Es ist nicht mehr fünf vor Zwölf, sondern der Zeitpunkt des rechtzeitigen Handelns ist längst überschritten!

Die Lücke zwischen dem Ärzte-Nachwuchs und den ausscheidenden Ärzten ist faktisch bereits heute schon da. Ein deutlicher und schneller Ausbau der Studienplätze in Medizin ist daher „überlebensnotwendig“. Immerhin müssen wir zehn bis zwölf Jahre auf fertig ausgebildete Ärzte warten. Seit dem Ende der 14. Legislaturperiode beschäftigen wir uns jetzt schon mit der wichtigen Idee einer Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe. Jährlich verlieren wir durch den Schlingerkurs der Landesregierung allein dort 160-170 Ärzte aller Kategorien. Da sind die 60 Studenten aus Bochum nur ein zartes Pflänzchen, denn es bleibt ein jährliches Defizit von 100 Ärzten!

Um eine wohnortnahe medizinische und gesundheitliche Versorgung sicherzustellen und zu gewährleisten brauchen die Mediziner außerdem bei Ihrer Selbstverwaltung Unterstützung aus der Politik und eine Verschlankung der Regularien. Auch die tendenzielle Überversorgung in strukturstarken Regionen muss auf den Prüfstand gestellt werden.

Die Landesregierung tut schon seit Jahren zu wenig gegen die dramatische Entwicklung und verzögert durch Taktieren eine schnelle Lösungsfindung. Damit trägt sie eine große Mitverantwortung am Ärztemangel der Zukunft.“

„Hausärztlichen Versorgung in allen Landesteilen sicherstellen!“ (Drucksache 16/3232)