Keine 24-Stunden-KiTa, sondern verlässliche Öffnungszeiten

Aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU geht hervor, dass rund 62 Prozent aller Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen vor 7.30 Uhr öffnen. Das sind rund 5 Prozent mehr Einrichtungen als noch vor zwei Jahren. Im Nachmittagsbereich wird es für Eltern schon schwieriger: Nur 4 Prozent aller Einrichtungen haben nach 17.00 Uhr geöffnet (Drucksache 16/9567). Dazu erklärt André Kuper:

„Aus der Antwort der Landesregierung geht nicht hervor, ob die von Bundesfamilienministerin Schwesig (SPD) angedachten  24-Stunden-KiTas auch in Nordrhein-Westfalen erprobt werden sollen. Die Landesjugendämter berichten, dass einige Kindertageseinrichtungen, die ein 24-Stunden-Konzept erprobt haben, das Angebot mangels Nachfrage wieder heruntergefahren haben. 24-Stunden-Kitas sind das falsche Signal. Da sie sich – den Angaben der Landesregierung zufolge – im einwohnerstärksten Bundesland bisher nicht bewährt haben, sollte die Bundesfamilienministerin über ihren Vorstoß nachdenken.

Die Entwicklung zeigt, dass viele KiTas trotz schwieriger finanzieller Bedingungen versuchen, sich auf den Bedarf von Eltern einzustellen. Während 2013 noch 284 KiTas nach 17 Uhr geöffnet hatten, sind es aktuell 401 Einrichtungen von über 10.000 Kitas in Nordrhein-Westfalen. Von vielen Trägern hören wir, dass sie gerne den geänderten Bedarfen vor Ort Rechnung tragen würden, aber sich die Unauskömmlichkeit der Kindpauschalen als großes Hindernis darstellen. Wir haben einen Vorschlag zur Erhöhung der Kinderpauschalen aus dem Landesetat heraus gemacht. Die Landesregierung lehnt aus ideologischen Gründen ab und lässt die Träger vor die Pumpe laufen.“