Alea Mettenborg ist für drei Tage Präsidentin beim Jugendlandtag

Für drei Tage haben kürzlich wieder fast 200 Schülerinnen und Schüler beim Jugendlandtag die Plätze der Abgeordneten im Düsseldorfer Parlament eingenommen. „Junge Menschen erleben, wie spannend es sein kann, sich eine Meinung zu bilden, dafür zu werben, zu diskutieren, zu beschließen und damit gemeinsam etwas zu bewegen“, erklärt Landtagspräsident André Kuper die Intention der Veranstaltung. Seinen Platz im Plenarsaal als Präsidentin des Jugendlandtags nahm Alea Mettenborg aus Rheda-Wiedenbrück ein.

„Es war eine sehr schöne Erfahrung“, erinnert sich Alea Mettenborg, die die Jahrgangsstufe 11 des Einstein-Gymnasiums in Rheda besucht und sich an ihrer Schule auch als Schüler- und Jahrgangsstufensprecherin engagiert. Die Themen hatten sich die Jugendlichen bereits im Vorfeld ausgesucht. Sie wählten zwei aus zehn Vorschlägen: „Wahlen ab 16“ sowie „Ausbau des ÖPNV sowie des Fahrradnetzes in NRW zur Förderung des Umstiegs auf klimaneutrale Fortbewegung“.

In Fraktionssitzungen, Expertenanhörungen und Ausschüssen behandelten die jungen Erwachsenen die Themen, die auch den Landtag in der realen Politik beschäftigen. „Ich glaube, es ist wichtig, gerade die jungen Menschen in die Politik einzubeziehen“, sagt Alea Mettenborg. „Der Jugendlandtag setzt das Zeichen, dass wir Jugendlichen nicht in eine bestimmte Schublade gehören.“

Im Gegensatz zu anderen Landtagen und dem Deutschen Bundestag setzt der Landtag Nordrhein-Westfalen nach Änderungen durch Präsident André Kuper auf das Konzept, Jugendliche in den realen Fraktionsgrößen und -namen arbeiten zu lassen und die Beschlüsse an die real existierenden Ausschüsse zur weiteren fachlichen Beratung zu geben. „Die TeilnehmerInnen des Jugendlandtags erleben, dass Demokratie im gewissen Sinne anstrengend, aber die beste Staatsform ist“, ergänzt André Kuper. „Ich bin überzeugt, dass unsere Demokratie stark aufgestellt ist in den Krisen und Herausforderungen unserer Zeit. Aber diese Stärke müssen bewahren: Wir müssen für die Demokratie werben, sie aktiv leben und erleben – gerade im Dialog mit jungen Menschen.“

Die Zeit bis zur abschließenden Plenarsitzung verlief für die Nachwuchspolitiker wie im Flug. Noch bis tief in die Nacht habe manch Teilnehmer in der Jugendherberge an seiner Rede gefeilt, erinnert sich Alea Mettenborg. Sie selbst sei von den Organisatoren des Jugendlandtags hervorragend auf ihre wichtigste Aufgabe vorbereitet worden: die Pressekonferenz vor Beginn des Jugendlandtags gemeinsam mit Präsident André Kuper sowie die Leitung der Plenarsitzung. „Bis kurz vor dem Anfang war ich kaum nervös“, blickt sie zurück.

Bis auf kleinere Zwischenrufe verlief dann auch alles gut. Sogar einen Hammelsprung durfte sie erleben: Beim Antrag zum Ausbau des ÖPNV für den Klimaschutz war die Stimmverteilung nicht eindeutig. Die Jugendparlamentarierer mussten den Saal verlassen und einzeln wieder durch ein „Ja oder „Nein“-Tür wieder eintreten, wobei sie gezählt wurden. „Es war sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Abgeordneten in der CDU-Fraktion um uns gekümmert haben“, so Alea Mettenborg.

„Wir nehmen die Jugendlichen ernst“, ergänzt André Kuper. „Drei Tage im Parlament sind eine intensive Erfahrung und machen die jungen Menschen quasi zu Botschafterinnen und Botschaftern für Demokratie.“

Bilder:
Schälte/Landtag NRW
Inderlied/Wahlkreisbüro