Es soll beispielhaft und ein völlig neuer Ansatz für ressourcen- und klimaschonendes Bauen sein: Mit dem ersten Spatenstich fiel am Wochenende der Startschuss für das zukunftsweisende Bauprojekt „Haus Wabi“ des Vereins Ecosphere aus Rietberg. André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, nahm an der feierlichen Zeremonie teil. Das vom Land NRW geförderte Projekt setzt Maßstäbe für klimaschonendes Bauen und die Förderung von Gemeinschaft, Innovation und Kreativität in der Region.

„Wir wollen Zukunft fördern“, erklärte Landtagspräsident André Kuper beim Spatenstich. „Wir brauchen mehr nachhaltige Projekte wie dieses, das gleich mehrere Perspektiven und Forschungsrichtungen an einem Ort zusammenbringt. ‚Haus Wabi‘ und die Ecosphere zeugen von ganzheitlichem Denken, das nicht nur der Region, sondern weit darüber hinaus als Inspiration dienen kann.“

Das Bauprojekt wird durch eine 65-prozentige Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von fast 250.000 Euro maßgeblich unterstützt. Mit „Haus Wabi“ entsteht ein Anbau an die bestehende Veranstaltungsscheune des Vereins Ecosphere, der zukünftig Raum für Bildung, Kultur und Begegnung bietet. Der Verein verfolgt das Ziel, Nachhaltigkeit, Innovation, alternative Lebensmittelproduktion und Kreativität zu fördern. 

Mit dem „Haus Wabi“ erweitert der Verein Ecosphere seine bestehenden Räumlichkeiten um vielseitige Nutzungsmöglichkeiten: Eine Lehrküche, Veranstaltungsräume und Arbeitsbereiche sollen künftig Bildung, Kultur und Austausch fördern. Die Bauweise basiert auf dem Einsatz regionaler und ökologischer Materialien, wie Stroh-Lehm-Wänden, Holz und Bruchstein. Zudem wird auf ein innovatives Energiekonzept gesetzt, das regenerative Energiequellen nutzt und eine möglichst einfache, passive aber effektive Gebäudetechnik integriert. Diese Ansätze stehen exemplarisch für die Philosophie des Vereins, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu denken und in die Praxis umzusetzen. 

Dominik Schlüter, Vorsitzender von Ecosphere, erklärte, wie wichtig es ihm ist, das Wissen über nachhaltiges Bauen in der Region zu verankern: „Wir kooperieren mit Universitäten und Fachleuten. Durch Leuchtturmprojekte wie dieses, wird Forschungs- und Expertenwissen an regionale Handwerksbetriebe weitergegeben und verbreitet. Dieser Wissenstransfer ist wichtig, um uns als Innovationsstandort weiterzuentwickeln und unseren globalen Herausforderungen effektiv entgegenzutreten. Wir als junger Verein sind im letzten Jahr stark gewachsen. Ich freue mich, dass wir mittlerweile genug Man- und Woman-Power zusammenbringen, um solche Projekte zu stemmen.“ 

Die Veranstaltung bot den Besucherinnen und Besuchern neben Einblicken in die Bau- und Nutzungspläne auch die Möglichkeit, das Gelände zu besichtigen und sich über die Arbeit des Vereins zu informieren. Bei Live-Musik und Fingerfood bot der Verein Raum für Austausch von Ideen und Visionen. Mit „Haus Wabi“ entsteht ein einzigartiger Ort, an dem innovative Projekte und Lebensweisen entworfen und ins Leben gebracht werden – von naturnaher Lebensmittelproduktion über den „LivingForest“ bis hin zu ländlichen Kulturevents – Leuchtturmprojekte, die weit über die Region hinausstrahlen.