André Kuper, Präsident des Landtags, zur Entscheidung des Kreistags zu den Plänen für Stalag 326

„Die Entscheidung gegen Stalag 326 ist im Kreistag Gütersloh mit Mehrheit entschieden worden. Ich halte sie persönlich für falsch. Es war immer klar, dass es keine Gedenkstättenerweiterung durch Bund, Land und LWL gegen die Region gibt. Für den Förderverein ist das Votum ein Desaster: Es stürzt die Gedenkstätte und die Arbeit des Fördervereins in eine ungewisse Zukunft.“

„Die Entscheidung des Kreistags hat weitreichende Folgen. Für die Region ist eine große Chance verpasst worden: Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die vom Gräuel des Weltkriegs und der Nazi-Zeit berichten können. Und gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen brauchen wir Demokratiebildung und authentische Gedenkstätten. Unsere Demokratie ist nicht mehr selbstverständlich. Wir brauchen mehr und nicht weniger Demokratiebildung. Eine Gedenkstätte Stalag 326 wäre ein wichtiger Anker der Erinnerungskultur in Ostwestfalen-Lippe.

Der 38-köpfige Lenkungs- und Arbeitskreis mit mir hat in langjähriger Vorarbeit einen Konsens in der Region und darüber hinaus erarbeitet. Dieser ist jetzt abgelehnt worden. Dennoch gilt mein Dank allen Mitgliedern des Lenkungs- und Arbeitskreises und des Fördervereins für ihr langjähriges Engagement für die Gedenkstätte Stalag 326.“