09 Apr André Kuper zu den Plänen einer Salzpipeline durch den Kreis Gütersloh: „Eine Pipeline ist der falsche Weg – Alternativen nutzen“
Zum Gedankenaustausch von CDU-Landtagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen über Möglichkeiten zur Beendung der Werra-Weser-Versalzung erklärt der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der NRW Landtagsfraktion, André Kuper:
„Eine Nordsee-Pipeline durch den Kreis Gütersloh kann nicht wirklich die Probleme lösen.“ Zu diesem Fazit mit Blick auf die notwendige Beendigung der Werra-Weser-Versalzung kamen jetzt der heimische Landtagsabgeordnete André Kuper und seine Kollegen aus NRW und Niedersachsen. Sie hatten sich zu einem Gedankenaustausch mit Umweltexperten und anrainern getroffen.Wesentlicher Inhalt des Gesprächs: „Wir brauchen Perspektiven zur Erreichung eines guten ökologischen Gewässerzustandes im Rahmen der Zeitvorgaben der Europäischen Union“, so der stellvertretende Vorsitzender der Düsseldorfer CDU-Landtagsfraktion weiter. Die Wasserrahmenrichtlinie der EU gebe für die endgültige Realisierung nur noch bis allerspätestens 2027 Zeit.
Die vorliegenden Pläne zum Bau einer Salzpipeline von der Produktionsstätte von Kali und Salz in Hessen bis in die Nordsee und durch den Kreis Gütersloh sind schon mehr als ein Jahrzehnt alt. Daher hatte André Kuper diese Pläne in Frage gestellt und danach mit seinen Kolleginnen und Kollegen nach neuen technologischen Möglichkeiten und Alternativen zur Wiederaufbereitung gesucht. Der Vorsitzende des Detmolder Regionalrates, Reinhold Stücker dazu: „Das Aufkommen an Salzabwässern muss schon an der Quelle reduziert werden.“
André Kuper: „Nur dort kann man das Übel auch an der Wurzel packen. Eine Salzpipeline quer durchs Land bis hin zur Küste verlagert Probleme, bekämpft aber keine Ursachen der Versalzung in den Flüssen.“ Je nach Trassenverlauf sind zahlreiche Landkreise in NRW und Niedersachen betroffen, „auch in meinem Wahlkreis und hier insbesondere Verl und Schloß Holte-Stukenbrock. Aber auch durch Gütersloh, Borgholzhausen und Halle könnte die Pipeline einmal gezogen werden.“ Wie der heimische Abgeordente weiter erklärt, sprächen sich namhafte Biologen und Umweltexperten gegen eine Einleitung der Abwässer in das Welltnaturerbe Norddeutsches Wattenmeer aus. „Und das deutlich. Unisono kommentieren sie: So etwas ist ökologisch unverantwortlich.“
Ministerpräsident Stephan Weil aus Niedersachsen habe sich schon vor Monaten gegen eine Einleitung in den Jadebuse ausgesprochen. Somit verwundere die jetzige Haltung der niedersächsischen rot-grünen Landesregierung mit Blick auf den Bau einer Pipeline umso mehr. „Die politisch Verantwortlichen und das Unternehmen K+S sollten nicht irgendwelchen Illusionen hinterherlaufen, sondern die Entsorgung am Entstehungsort der Abwässer verwirklichen“, macht André Kuper deutlich.
Als konkreten Handlungsansatz bekräftigten die Abgeordneten im Rahmen ihres Treffens, verstärkt die bereits bekannten alternativen Verfahren zur Vermeidung und Aufbereitung von Salzabwässern ins Visier zu nehmen. So steht im Landtag Niedersachsen auch noch eine öffentliche Anhörung am 18. Mai 2015 bevor, bei der geladene Sachverständige Stellung zu den aktuellen Plänen der Flussgebietsgemeinschaft nehmen werden.
MIttlerweile liege ein Entwurf des sogenannten Bewirtschaftunsplanes „Salz vor“, so Kuper weiter. „Damit kann ab sofort die Beteiligung der Öffentlichkeit beginnen.“ Planungsentwürfe seien auf der Internetseite www.fgg-weser.de verfügbar. „Alle Beteiligten und Interessierten können innerhalb von 6 Monaten zu den Vorschlägen über das Kontaktformular der Homepage Stellung nehmen und Änderungen vorschlagen. Eine breite Diskussion ist dabei ausdrücklich erwünscht“ lädt André Kuper insbesondere auch die Bevölkerung aus dem Kreis Gütersloh ein, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und Einsprüche geltend zu machen.
Hier würde die geplante Salzpipeline als eine der vielen möglichen Maßnahmen durch den Kreis Gütersloh gehen: