19 Feb André Kuper zur Jagd-Debatte: Vorwürfe gegen die Jägerschaft müssen klargestellt werden
„Die ungeheuerlichen Vorwürfe aus dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium gegen die Jagd und die Jäger müssen unverzüglich klargestellt werden“, verlangen André Kuper und die CDU-Landtagsfraktion.
Auf Antrag der CDU wird sich das Plenum des Landtags mit diesem aktuellen Vorfall, aber auch mit der grundsätzlichen Einstellung der Landesregierung zur Jagd befassen. „Minister Remmel muss jetzt das Versteckspiel beenden und klar erklären, was er im NRW-Jagdgesetz verändern will.“
Wie Zeitungen berichten, hatte die Landesregierung in vertraulicher Runde Vorschläge unterbreitet, wie Grundstückseigentümer künftig Jagdreviere mittels befriedeter Bezirke zu einem „Flickenteppich“ zerstückeln könnten. Ziel sei es dabei, die Jagd in Nordrhein-Westfalen künftig uninteressant zu machen. Ferner plane die Landesregierung die Novelle des Landesjagdgesetzes so zu gestalten, dass die Jagd behindert werden soll.
Überdies seien im Rahmen einer Besprechung am 16. Januar 2014 im Ministerium für KULNV abfällige Bemerkungen gegen die Jägerschaft seitens eines Abteilungsleiters gefallen.
Der Präsident des Landesjagdverbandes hatte sich daraufhin in einem Schreiben an den Minister gegen dieses Verhalten gewandt.
Für die CDU-Landtagsfraktion steht die Jagd nicht nur als Bestandteil des Eigentumsrechtes unter dem Schutz des Grundgesetzes, sondern sie ist auch für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar. Wildschweine, Füchse und Kaninchen würden sich explosionsartig ausbreiten. Andere Tiere wie Hasen, Rebhühner, Fasanen würden noch stärkerem Fraßdruck ausgesetzt. Gefährliche Tierseuchen, große Schäden in Wäldern, auf Wiesen und Äckern würden drastisch zunehmen, ebenso gäbe es verstärkt Wildunfälle, die auch Menschenleben fordern.
Das flächendeckende Reviersystem gehört zum Kernbereich des auch international vorbildlichen deutschen Jagdwesens. Jagd hat nämlich immer auch die Aufgabe, für ein biologisches Gleichgewicht in der Natur zu sorgen. Deshalb gibt es aus guten Gründen Mindestgrößen für Jagdbezirke. Wenn man jetzt diese Reviere durchlöchert, macht man eine effektive Tierseuchenvorsorge unmöglich. Dass die Spitze des Ministeriums zu Umgehungen des Bundesjagdgesetzes auffordert, ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Die Landesregierung ist verpflichtet, sich gesetzestreu zu verhalten. Das kann nicht ohne Konsequenzen bleiben.
„Das Vertrauensverhältnis zwischen der Landesregierung und der Landesjägerschaft ist schwer gestört. Dabei geht es nicht allein darum, was irgendein Beamter aus dem Haus von Umweltminister Remmel gesagt oder auch nicht gesagt hat. Es geht mehr noch darum, dass Herr Remmel die Jägerschaft seit 2010 darüber im Unklaren lässt, was er mit der von ihm angekündigten Novelle des Landesjagdgesetzes im Schilde führt.“
Dabei gehe es längst nicht nur um die 80.000 nordrhein-westfälischen Jägerinnen und Jäger. „Landwirte haben Sorge vor der Schweinepest, Waldbauern befürchten Wildschäden, Angler beklagen sich über die Ausrottung von Rote-Liste-Arten durch den Kormoran, Hundehalter haben Sorge vor der Fuchsräude und Gartenbesitzer sind fassungslos, wenn Wildschweine nachts ihren Garten umpflügen“, so Deppe.
„Wir erwarten, dass der Minister sein wahltaktisches Schweigen bricht und den Menschen endlich reinen Wein einschenkt – damit es nach der Kommunalwahl kein böses Erwachen gibt.“
Mehr Informationen zu den Vorwürfen gegen die Jägerschaft und zu unserem Antrag MMD16-5044