Ausländische Berufsausbildungen: Anerkennungsverfahren beschleunigen

„Ohne Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland werden wir in Nordrhein-Westfalen das Niveau unseres Wohlstandes und die Breite unseres Dienstleistungsangebots nicht dauerhaft und nachhaltig halten können.“ Da steht für Landtagspräsident André Kuper fest. Und deutlich sei auch, wie der heimische Abgeordnete erklärt: „Die Potenziale von Geflüchteten und Menschen mit Einwanderungsgeschichte werden bei weitem nicht berücksichtigt.“ Das habe unterschiedliche Gründe, unter anderem auch mit Blick auf bürokratische Abläufe.

André Kuper: „Die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung in Bonn soll deshalb weiterentwickelt werden, Berufsanerkennungsverfahren müsen vereinfacht und digitalisiert, zentrale Homepages der Landesregierung und der Bezirksregierungen mehrsprachig gestaltet werden.“

Das ist auch Bestandteil eines gemeinsamen Antrags von CDU und Grünen unter dem Titel „Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse beschleunigen – Potenziale nutzen, Engstellen beseitigen, Karrieren ermöglichen“, den die Fraktionen noch vor den Sommerferien in den Landtag eingebracht haben.

„Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird auf dem Arbeitsmarkt für alle immer deutlicher spürbar. Eine der Lösungen muss daher die Integration ausländischer Arbeitskräfte in den deutschen Arbeitsmarkt sein. Dabei müssen wir auf den in den Heimatländern der Arbeitskräfte erlernten Qualifikationen aufbauen. Ohne die berufsspezifischen deutschen Standards infrage zu stellen, müssen die erworbenen Ausbildungen bei uns unbürokratischer und schneller anerkannt werden; das gilt auch für die geregelten Berufe“, so André Kuper.

 Wer tatsächlich langfristig und dauerhaft in Deutschland leben wolle, solle seine beruflichen Fähigkeiten und Qualifikationen voll nutzen können. Nötig sei eine klar strukturierte Berufsorientierung zeitnah nach der Ankunft in Deutschland. Diese solle sich an den vorhandenen Kompetenzen orientieren. Der heimische Abgeordnete weiter: „Dies schließt unter Umständen notwendige Anpassungsqualifizierungen mit ein. Eine gelebte Willkommenskultur in unserer Gesellschaft kann hierbei helfen, dass die Arbeits- und Fachkräfte sich für einen dauerhaften Verbleib in Deutschland aussprechen.“

NRW wolle das Potenzial der vielfältigen Berufserfahrungen und Bildungskompetenzen ausschöpfen. Begleitend zur neuen Fachkräfteoffensive der Landesregierung müssten die Anerkennungsverfahren serviceorientierter und schneller gestaltet und frühzeitig die Qualifikationen geflüchteter Menschen identifiziert werden. Kuper auch: „Gleichzeitig müssen wir gemeinsam weiter daran arbeiten, dass die relevanten Akteure wie Berufskammern, die Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter stärker miteinander kooperieren und intensiver zu Fortbildungen sowie Anerkennungsverfahren beraten.“