
24 Feb. Das Herz des Karnevals schlägt im Närrischen Landtag
Das Herz des Karnevals im bevölkerungsreichsten Bundesland schlägt alljährlich für einen Tag mitten in Düsseldorf. Wenn Landtagspräsident André Kuper in die Bürgerhalle einlädt, dann tummeln sich die Jecken von der Eifel bis Ostwestfalen, vom Rheinland bis ins Münsterland bestens gelaunt in den Parlamentsanlagen. 1.666 Gäste waren es am Dienstag in dieser Woche, darunter 166 Prinzenpaare und Dreigestirne, die das Zusammentreffen nicht nur zum Feiern nutzten sondern auch zum wechselseitigen Kennenlernen der individuellen Brauchtümer.
Mitten drin: eine große Delegation aus Rietberg, der Heimatstadt des Landtagspräsidenten, und aus Rheda-Wiedenbrück. „Ich freue mich sehr, auch dieses Mal wieder so viele bekannte Gesichter zu sehen. Es ist mir ein besonderes Vergnügen, mit den Karnevalisten der Emskommunen einige Stunden an meinem Arbeitsort zu verbringen. Und natürlich ist es mir eine Ehre, unsere Tollitäten und Würdenträger aus den aktiven närrischen Organisationen willkommen zu heißen. Das ist eine gute Gelegenheit aktuelle Nachrichten aus dem jecken Leben in Rietberg und Wiedenbrück in der fünften Jahreszeit zu erfahren.“
Dem nachmittäglichen Empfang mit dem traditionellen Tausch der Sessionsorden schließt sich abends stets ein buntes Programm vor großem Auditorium an. Das gestalten vor allem Musik- und Tanzgruppen aus dem ganzen Bundesland. Dabei ist es zum guten Brauch geworden, dass auch Akteure aus dem Rietberger Land ihre Visitenkarte abgeben. „Und die sind die besten Botschafter für unseren bekannten Schlager,“ schmunzelte André Kuper am Rande des Empfanges. „Es muss nicht Kölle sein, und auch nicht München, wir feiern Karneval in Rietberg an der Ems“ ist der Erfolgshit seit langer Zeit. Wie gut das geht, zeigte dieses Mal erneut der Fanfarenzug der Grafschaftler Karnevalsgesellschaft. Die Musiker brachten im Hauptprogramm mit ihrer schwungvolle Darbietung die Halle zum Kochen. Und ihr einstiges aktives Jugendmitglied André Kuper, der dort in seiner Jugend spielte, zum Dirigieren.
Willkommen heißen konnte der Landtagspräsident von der GKGR das Prinzenpaar Sebastian Reinkemeier und Katharina Mertens sowie die Trägerin des Ordens „Goldenes Tor“, Ruth Krüger, die Tollitäten der KKGN Neuenkirchen, Mario und Sonja Kohl, sowie für den AKC Mastholte Kai und Katrin Elfmann. In Neuenkirchen wie auch in Mastholte werden am kommenden Wochenende neue Prinzenpaare proklamiert. „Da war diese Fahrt nach Düsseldorf für uns ein wunderbarer Abschluss unserer Amtszeit, schöner hätte das nicht sein können“, so die Ehepaare Kohl und Elfmann. Neben Begleitern der närrischen Regenten war auch eine Delegation der Westerwieher Kolpingkarnevalisten unter Leitung von Präsident Daniel Stahlberg mit dabei.
„Diese Veranstaltung ist etwas ganz Besonderes. Man lernt so viele Menschen kennen, die sich wie wir total mit dem närrischen Brauchtum identifizieren können.“ Begeistert kehrte am späten Dienstagabend auch die Delegation der K.G. Helü Wiedenbrück mit dem Helü-Prinzenpaar Martina und Jürgen Handeik mit seinen Begleitern von ihrem Besuch im Düsseldorfer Landtag zurück. „Karneval ist in unserem ganze n Bundesland schön, weil individuell gefeiert wird, jeder sein eigenes Brauchtum hat“, so Kuper. „Letztlich kann man durchaus feststellen, dass Karneval in NRW sogar mehr ist als allein Brauchtum. Er ist ein lebendiger Ausdruck unserer Identität, unserer Kultur und unseres Miteinanders.“
Hier würde vor Ort Gemeinschaft gepflegt und Freude in den Alltag gebracht. Der Dank gelte den unzähligen Akteuren, die sich im Ehrenamt um Sitzungen und Umzüge verdient machen würden in einer Zeit, „in der das alles gar nicht mehr so leicht zu stemmen ist.“ Die K.G: Helü setze sich seit mittlerweile schon 72 Jahren für den Karneval in der Doppelstadt ein. „Hier wurde der Grundstein gelegt für das heutige närrische Treiben in Rheda-Wiedenbrück“, so Kuper, der die Gäste der K.G. mit dem Karnevalsorden des Landtages auszeichnete.