NRW-Lokalradios übernehmen wichtige Aufgaben in der Gesellschaft

Professionell recherchierte Informationen aus der Region, gepaart mit guter Musik und einem engen Kontakt zu den Menschen vor Ort: Die Lokalradios in Nordrhein-Westfalen erfreuen sich großer Beliebtheit und erreichen jeden Tag hohe Einschaltquoten. Das trifft besonders auf die Lokalsender Gütersloh und Warendorf zu. Beide Sender gehören seit Jahren bei den professionell durchgeführten Medienanalysen zu den absoluten Reichweitenspitzenreitern in Nordrhein-Westfalen. „Lokalradios sind nah an den Menschen dran und sind wertvoll für die Informationsverbreitung in der Bevölkerung und damit wichtige Grundlage für die demokratische Teilhabe in der Region“, sagt der heimische CDU-Abgeordnete Landtagspräsident André Kuper.

Kürzlich trafen sich auf Einladung von Klaus Brandner (Vorstandsvorsitzender von Radio Gütersloh und Sprecher der Lokalradios in OWL) die Vorstände der Lokalradios aus Ostwestfalen und Warendorf zusammen mit ihren Chefredakteuren, um die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Sender stellen müssen, zu besprechen. Trotz hoher Einschaltquoten und Marktführerschaft sind viele lokale Redaktionen der NRW-Lokalradios wirtschaftlich unter Druck geraten.

Deshalb haben sich André Kuper und die medienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Andrea Stullich, mit den Vorständen der Lokalradios aus Westfalen-Lippe in Rietberg zu einem Gedankenaustausch getroffen. Kuper und Stullich betonten den wichtigen Beitrag der lokalen Radiosender für das gesellschaftliche Zusammenleben: „Lokalradios haben eine große Bedeutung für Demokratieprozesse, da die Redaktionen den nahen Kontakt zu Menschen in den jeweiligen Kreisen pflegen. So haben sie ihr Ohr unmittelbar am Ort des Geschehens.“

Die NRW-Landesregierung hat im Koalitionsvertrag die Bedeutung des Lokalfunks als eine Säule unabhängiger Berichterstattung festgeschrieben. Es sei für die Bindung von Hörern wichtig, eine Infrastruktur für die Verbreitung des Programms auch über den neuen digitalen DAB+-Frequenzbereich aufzubauen, erwarteten Klaus Brandner und Carsten Schoßmeier, Chefredakteur von Radio Gütersloh, im Gespräch mit den CDU-Politikern. Bislang senden die Lokal-Radiostationen über den UKW-Verbreitungsweg, wobei die digitalen Angebote immer mehr genutzt werden. Deshalb möchte 2024 die Landesmedienanstalt (LfM) regionale DAB+-Verbreitungswege in NRW ausschreiben.

Diese Nutzung wird für die jeweiligen Lokalsender zu einer finanziellen Herausforderung, weshalb die Vorstände die CDU-Politiker um finanzielle Unterstützung des Landes baten. Stullich und Kuper kündigten einen Gesetzentwurf an, mit dem der Finanzierungsanteil der LfM über den Rundfunkbeitrag um 1,6 Mio. Euro erhöht werden soll: „Mit diesen zusätzlichen Mitteln könnte die Landesmedienanstalt zum Beispiel ein Projekt anstoßen, dass den Lokalradios den Einstieg in DAB+ erleichtern würde.“ Ziel sei es, Nordrhein-Westfalen möglichst flächendeckend insbesondere mit lokalen und regionalen journalistischen Inhalten auch in der digitalen Welt zu versorgen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 44 Lokalradios, die eine nahezu flächendeckende Versorgung ermöglichen. Organisiert sind die Sender in einem deutschlandweit einmaligen Zwei-Säulen-Modell von Veranstaltergemeinschaften, die für das Programm und die Redaktion verantwortlich sind, und Betriebsgesellschaften, die die Finanzierung durch den Verkauf von Werbung sicherstellen müssen.