Regierungstragende Fraktionen lehnen Schützenempfehlung für das immaterielle Weltkulturerbe ab

Kreis Gütersloh. „Die Haltung der rot-grünen Landesregierung ist vollkommen unverständlich. Sie bedeutet einen Schlag ins Gesicht all jener, die unter dem Dach unserer Schützenbruderschaften für das Gemeinwohl ehrenamtlich so viel tun.“

Verärgert reagiert Landtagsabgeordneter André Kuper auf die mehrheitliche Entscheidung der Regierungsparteien im Landtag, das Schützenwesen in NRW auf dem Weg zur Aufnahme ins immatrielle UNESCO-Weltkulturerbe nicht unterstützen zu wollen. „Hier wird nicht im Sinne der Menschen gehandelt sondern allein durch die Parteibrille geblickt. Der CDU-Antrag hatte scheinbar das „falsche“ Parteilogo. Das Ganze ist in höchstem Maße ärgerlich.“

Es sei allein darum gegangen, „einem guten CDU-Antrag nicht stattzugeben“. Die Christdemokraten hatten sich entsprechend dafür eingesetzt, das Ansinnen der Europäischen Vereinigung historischer Schützenbruderschaften auf Berücksichtigung im UNESCO-Verzeichnis auf möglichst breiter Front zu untermauern.

„Gerade bei uns im Südkreis hat das Schützenwesen einen immens hohen Stellenwert. Die Schützenbrüder vermitteln Werte, kümmern sich um eine sinnvolle Jugendarbeit und begleiten unterschiedlichste Aktivitäten für soziale Zwecke. Ohne unsere Schützen wären wir auf vielen Ebenen ärmer“, betonte Kuper. „Schützen sind ein Stück weit Heimat.“

In einem außerordentlichen Maß würden sich die Grünröcke ehrenamtlich in ihren Städten und Gemeinden einbringen, „ohne nach Gegenleistungen, vor allem auch finanzieller Natur“ zu fragen. Ihnen jetzt die Unterstützung auf dem Weg ins Weltkulturerbe-Verzeichnis zu verweigern, müsse allen Aktiven in den Bruderschaften wie „eine richtig kalte Dusche“ vorkommen. Kuper weiter: „Was ich dazu tun kann, werde ich auch weiterhin tun.“ Gerne stehe er den Schützenbrüdern und –schwestern als Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite.