R(h)einblicke vom 13. bis 16. November

Montag

Die Woche begann für mich mit einem Herzensanliegen: Anlässlich des „Bundesweiten Vorlesetags“, der am 17. November 2017 stattfindet, habe ich heute die Sürenheider St.-Georg-Grundschule besucht. Dort habe ich den Kindern der Klassen 3a und 3b Auszüge aus Erich Kästners Klassiker „Der kleine Mann“ vorgelesen. Tatsächlich ist es erstaunlich, dass im multimedialen Zeitalter das Buch nach wie vor begeistert.

Die Schülerinnen und Schüler hörten interessiert zu und konnten auf die zwischendurch von mir eingeworfen Fragen zur Geschichte korrekt beantworten. Persönlich bin ich seit meiner Kindheit ein Bücherfreund. Daher war es mir eine besondere Freude, den jungen Kindern vorzulesen. Interessanterweise sind es die Klassiker, die auf Kinder positiven Eindruck hinterlassen. Langfristige Untersuchungen haben gezeigt, dass durch das Vorlesen die Lust am Lesen geweckt wird.

Danach ging es zu einem offiziellen Gespräch ins Rathaus nach Verl. Dort traf ich mich mit dem Bürgermeister Michael Esken.

Es folgte die Fahrt zurück nach Düsseldorf zu einem Gespräch mit Finanzminister Lutz Lienenkämper.

Nach diesem Austausch Kollegen ging es für mich zum Netzwerktreffen „Düsseldorfer IN“, wo Meinungsbildner und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Kunst, Medien und Brauchtum auf Einladung zusammenkommen und netzwerken.

Dienstag

Heute waren die ‚Wirtschaftsjunioren‘ im Landtag. Bei den Wirtschaftsjunioren handelt es sich um den größten Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Nordrhein-Westfalen. Bei ihrem alljährlichen „Know-How-Transfer“ hospitiert je ein Mitglied für zwei Tage bei einem Abgeordneten des Nordrhein-Westfälischen Landtags.

So waren Herr Michael Kubat aus Büren und Herr Phillip Frahmke aus Bad Driburg bei mir und haben mich zwei Tage lang zu diversen Terminen im Landtag begleitet. Zunächst stand eine Begegnung mit dem mit dem Landesjugendring zur Kampagne „#jungesnrw …Perspektive für alle!“ auf der Agenda. Im Rahmen einer symbolischen Wette mit allen Landtagsfraktionen der letzten Legislaturperiode konnten Landtagsabgeordnete zwischen September 2016 und Mai 2017, an Veranstaltungen und Aktionen der Verbände des Landesjugendring NRW teilnehmen. Dort trafen Sie auf Jugendliche und konnten sich mit ihren Ideen und Forderungen auseinandersetzen. Dabei wurde ein Foto gemacht, welches samt hashtag (#) und Slogan in den sozialen Medien veröffentlicht werden konnte. Somit nahm man automatisch an der Wette teil.

Am Abend ging es zum NRW.BANK.Abend 2017, wo ich ein Grußwort gehalten habe. Unter dem Motto „Impuls – Dialog – Netzwerk“. In meinen Worten habe ich eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung aufgegriffen, nach der Unternehmerinnen und Unternehmer selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Das ist gut für unsere Wirtschaft und unser Land.

Anschließend ging es zurück in den Landtag, wo ich den französischen Regisseur und Autor Claude Lanzmann zu einer Lesung seines 2009 erschienen Werkes „Der patagonische Hase“ im Landtag mit einem Grußwort vor rund 160 Gästen willkommen heißen konnte.  Mit Claude Lanzmann verbinden die meisten heute noch vor allem die preisgekrönte Dokumentation „Shoah“, die 1985 in die Kinos kam. Zwölf Jahre Recherche und Reisen durch viele europäische Länder stecken in diesem zehnstündigen Werk, um den Mord an den europäischen Juden zu rekonstruieren.

Als letzten Termin des heutigen Tages war ich als Ehrengast beim Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V. im Henkelsaal eingeladen. Dieser Heimatverein ist von der Mitgliederzahl der größte in Europa. Einmal jährlich werden Ehrenmitglieder für ihre außerordentlichen Verdienste gewürdigt. Dieses Jahr wurde Prof. Dr. Ulrich Lehner ausgezeichnet.

Mittwoch

Der Tag begann heute mit einem parlamentarischen Frühstück des Landesverbands der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen (LVdM NRW). In meinem Grußwort bin ich auf den Aspekt der Musik eingegangen: Die Musik trainiert die emotionale und soziale Kompetenz. Ein Beginn im frühesten Kindealter ist sicher zu begrüßen! An den 159 Musikschulen, die im bundesweit größten Landverband organisiert sind, werden 328.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen von über 8.000 Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet.
Ich bin gespannt auf die zukünftigen Projekte des Landesverbands.

Nach dieser frühen Stunde startete der 10. Plenarsitzungstag des Landtags, die Sitzung ging bis etwa 19.10 Uhr. Parallel zum Plenum und der dortigen Sitzungsleitung fanden viele Gesprächstermine in meinen Büroräumen statt.

Donnerstag

Nach meiner routinierten frühstündlichen Joggingrunde entlang des Rheins, eröffnete ich mit einem Grußwort das parlamentarische Frühstück des Bibliothekenverbands NRW. Im Koalitionsvertrag widmet die neue Landesregierung den Bibliotheken großes Augenmerk. So ist die Möglichkeit des Austauschens und des Vernetzens bei solch einer Gelegenheit wichtig. Denn die öffentlichen Bibliotheken haben tatsächlich mehr Fans als die Fußball-Bundesliga: Rund 21 Millionen Besucher im Jahr gehen in die öffentlichen Bibliotheken in NRW im Durchschnitt. Das sind mehr Gäste als die 1. und 2. Bundesliga in der Saison zusammen. Eine gute Entwicklung für das Buch bzw. das Lesen in unser sich weiter digitalisierenden Welt.

Es folgte die ökumenische Landtags-Andacht im Raum der Stille. Die Andacht ist eine gute Möglichkeit, von der Hektik des Tagesgeschäfts etwas Abstand zu nehmen und sich für die weiteren Termine zu sammeln.

Der Landesjugendring lud zur Einlösung der Wette „#jungesnrw“ in der Wandelhalle des Landtags ein. Der Landesjugendring hat die Wette „gerne“ verloren. Vor der Landtagswahl hatte der Landesjugendring NRW mit den Fraktionsvorsitzenden gewettet, dass die Mehrheit der Landtagsabgeordneten es nicht schafft, eine Jugendverbandsgruppe zu besuchen und dazu unter dem Hashtag #jungesnrw eine Post abzusetzen. Das gelang den Fraktionen jedoch allesamt, was sehr positiv zu sehen ist.

Am Abend lud der Baustoffverband VERO in Zusammenarbeit mit dem Tarifpartner, dem IG Bau-Gewerkschafts-Bundesvorstand, zu einem parlamentarischen Abend in den Landtag ein.
Erich Kästner, der große Kinderfreund, hat zum Thema Bauen einen schönen Satz beigesteuert, den ich in meinen Worten genutzt habe. Er lautet: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“ Somit ist, vor dem Hintergrund der Priorität des Themas Bauen und Infrastruktur der neuen Landesregierung, der Austausch zu dem Thema besonders wichtig. Daher durfte auch unser Verkehrsminister Hendrik Wüst nicht fehlen.

Freitag

Morgenstund hat Gold im Mund. Um kurz nach Sieben interviewte mich Uwe Schulz für das „Morgenecho“ von WDR5. Es ging hierbei in der Basis um „1/2 Jahr nach der Landtagswahl“ – Wie ist das Klima im Landtag und haben sich Auswirkungen durch den Einzug der AfD in den Landtag ergeben. Das 6-Minuten-Interview ist hier http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-morgenecho-serie/audio-nrw-bilanz–wie-ist-das-klima-im-landtag-100.html nachzuhören.

Um 8 Uhr tagte dann unsere Arbeitsgruppe OWL, wo wir uns im Kollegenkreis über die drängenden OWL-Themen verständigen.
Hier steht unter anderem das Thema „Verbesserung der Hausarztversorgung“ oben auf der Tagesordnung. Wir wollen baldmöglichst die medizinische Fakultät in OWL realisieren.
Dafür gilt es, im Hintergrund eine Menge vorzubesprechen und vorzubereiten. Aber auch die Situation des Straßenverkehrs in OWL war Thema.

Direkt danach folgte eine verwaltungsinterne Besprechung über Angelegenheiten der Landtagsverwaltung.

Um 10 Uhr eröffnete ich die Sitzung des Landtagsplenums. Heute wird in einer sogenannten „Aktuellen Stunde“ auf Antrag der SPD über den Brexitbeauftragten der Landesregierung Friedrich Merz diskutiert sowie die Anträge oder Gesetzentwürfe  der SPD zum Zukunftskonzept Schulsozialarbeit, der Bd90/Die Grünen zum Glyphosat, von CDU und FDP zur Zweizügigen Fortführung von Sekundarschulen, der AfD zur Stärkung der persönlichen Freiheit im Rahmen des Nichtraucherschutzes, von CDU und FDP zu NRW als Impulsgeber für eine Neuausrichtung der Energieeinsparverordnung (CDU/FDP).

Nach der Sitzung sind einige administrative Aufgaben wahrzunehmen, Terminmappen zu bearbeiten, Unterschriften zu leisten und ein weiterer Gesprächstermin zu absolvieren, bevor wir, meine Frau Monika und ich am Abend als Ehrengäste zur großen Sitzung mit Prinzenpaar-Kürung des Comitee Düsseldorfer Carneval ins Congress-Center in Düsseldorf eingeladen sind.