29 Okt Sparkassenvertreter warnen vor Europäischer Einlagensicherung
Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Kreis Gütersloh warnen vor der Einführung einer europäischen Regelung der Einlagensicherung. In einem Gespräch im Landtag informierten die Vertreter der Kreissparkasse Wiedenbrück, Stadtsparkasse Versmold, Kreissparkasse Halle und Sparkasse Gütersloh-Rietberg die beiden direkt gewählten Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Gütersloh, Präsident André Kuper und MdL Raphael Tigges, sowie Dr. Marcus Optendrenk, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion für den Finanzbereich, über die Risiken einer europaweiten Verteilung von finanziellen Risiken bei der Kreditvergabe.
„Wir wollen ein Höchstmaß an Sicherheit für alle Sparerinnen und Sparer in Europa“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben an die CDU-Politiker. Das würden die bisherigen Systeme allerdings bereits leisten. Eine europaweite Einlagensicherung sei nicht nötig. Im Gegenteil: „Eine zentralisierte Einlagensicherung bedeutet hingegen, dass Sparer mit ihren Sicherungsmitteln für unkalkulierbare Risiken europaweit haften müssten.“ Eine Vergemeinschaftung schaffe nicht zusätzliche Sicherheit, sondern setze Anreize zu risikohaften Verhalten von Banken. „Entsteht durch die EDIS die Möglichkeit, Risiken an die europäische Ebene durchzureichen, wird diese Möglichkeit auch genutzt werden.“
Die Bankenvertreter führten weiter aus, dass für die Stabilität der deutschen Wirtschaft das Vertrauen der Sparer in ihre finanziellen Ersparnisse wichtig sei. „Sparkassen und Volksbanken sind bislang über die Institutssicherung ihrer jeweiligen Verbünde vor Insolvenz geschützt“, führte die Delegation weiter aus. Dieser Schutz könne in einem europaweit zentralisierten System nicht mehr aufrechterhalten werden. Die bewährten Sicherungssysteme in Deutschland würden durch EDIS abgeschafft.
Die CDU-Politiker aus dem Kreis Gütersloh sicherten den Banken ihre Unterstützung zu. „Wir haben in Deutschland ein gut funktionierendes Sicherungssystem, welches in den letzten Jahren weiter perfektioniert wurde. In einem aktuell in Rede stehendem gemeinschaftlichen europäischen System ist die Ansteckungsgefahr aus faulen Krediten oder Misswirtschaft viel größer. Es bestehe die Gefahr, dass unsere Institute die über Jahre aufgebauten Geldreserven in anderen Teilen Europa’s einzusetzen hätten“, erklärte André Kuper.
Desweiteren tauschten sich die Vorstände der Sparkassen mit Kuper und Tigges über die Ausrichtung der aktuellen Geschäftspolitik der Sparkassen im Kreis Gütersloh vor dem Hintergrund aktueller Marktgegebenheiten aus. Ferner berichteten die Sparkassen über die aktuelle Situation der Aus- und Fortbildung im Sparkassenbereich und Qualifizierung der Bankkaufleute. Tigges wie Kuper, freuten sich über den fachlichen Austausch und betonten: „Die Sparkassen und sicherlich auch die genossenschaftlichen Banken in Deutschland spielen nach wie vor durch ihre Nähe vor Ort eine wichtige Rolle für die heimische Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger.“