Start der Medizinischen Fakultät OWL ist ein Meilenstein zur Sicherung der ärztlichen Versorgung in ganz Ostwestfalen

Der Start der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld ist ein Meilenstein für die medizinische Versorgung bei uns in der Region. Mit einem Festakt haben wir gemeinsam mit NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag den Modellstudiengang eröffnet. Damit ist ein wichtiges Wahlversprechen unserer CDU in OWL erfüllt und auch eines meiner persönlich wichtigen Ziele dieser Legislaturperiode erfolgreich umgesetzt:
Schon am 11. Oktober werden mit Beginn des Wintersemesters die ersten 60 Studierenden ihr Studium aufnehmen. Die medizinische Versorgung in Ostwestfalen ist damit mit jungen und hervorragend ausgebildeten Fachkräften langfristig besser gesichert.

Noch in der letzten Legislaturperiode haben die Rot-Grüne Landesregierung und die damals regierungstragenden Fraktionen von SPD und Grünen unseren CDU-Antrag „Voraussetzungen für eine „Medizinische Fakultät OWL“ schaffen, Ärztemangel im ländlichen Raum wirksam bekämpfen Drucksache 16/1475  20.11.2012 2 S. abgelehnt.

Der Antrag enthielt folgende Kernaussagen:
„Vor dem Hintergrund zunehmenden Ärztemangels im ländlichen Raum, einer ansteigenden Nachfrage nach medizinischen Studienplätzen, und unter Bezugnahme auf einen Antrag von CDU und FDP vom 02.11.2010 (Drs 15/470): Forderung nach der Errichtung einer Medizinischen Fakultät OWL (Ostwestfalen-Lippe) am Universitätsstandort Bielefeld als Beitrag zu einer regional ausgewogenen Versorgung mit Ärzten und Ärztinnen; Wertung der medizinischen Ausbildung als Bindungskraft an den Studienort und damit Erhöhung einer Niederlassungsbereitschaft von Medizinern und Medizinerinnen in der Region“

Dieser Antrag wurde wie folgt entschieden:
Ablehnung des Antrags der CDU Drs 16/1475 mit den Stimmen von SPD und GRÜNEN gegen die Stimmen von CDU und PIRATEN bei Enthaltung der FDP,
Beratung (öffentlich) Plenarprotokoll 16/33 19.06.2013 S.2946

Mit dem gestrigen Tag haben wir unseren Worten verbindliche Taten folgen lassen. Wir halten unser Wahlversprechen aus 2017.

Wir stärken die Hochschulmedizin in Nordrhein-Westfalen und bilden mehr Ärztinnen und Ärzte besonders für die ländlichen Regionen aus. Unser Ziel ist es, viele angehende Mediziner von einem Studium in Ostwestfalen in der Hoffnung zu überzeugen, dass sie anschließend unserer Region erhalten bleiben und sich bei uns niederlassen.

Es freut mich sehr, dass bereits zum Start des Wintersemesters 60 (Zielperspektive 300 p.a.) angehende Ärztinnen und Ärzte ihr Studium in Bielefeld beginnen. In dem modern gestalteten Modellstudiengang werden die jungen Menschen schon früh in die praktische Arbeit kommen und in die ambulante und stationäre Versorgung der Bevölkerung in der Region eingebunden sein. Mehr als 60 Hausärztinnen und Hausärzte gehören bereits zum Lehrpraxen-Netzwerk der Universität Bielefeld und werden sich an der Ausbildung der Studierenden beteiligen. Ein weiteres interdisziplinäres Netzwerk aus Forschungspraxen im ambulanten Bereich wird aktuell aufgebaut.

Die ambulante Medizin, insbesondere die Allgemeinmedizin und die hausärztliche Versorgung, hat im neuen Modellstudiengang einen hohen Stellenwert. So entstand der Lehrplan auch unter Beteiligung ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte der Region. Geplant ist auch die Einbindung des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ) in Bad Oeynhausen, das seit 1989 Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist.

Neben den ersten klinischen Professuren engagieren sich zahlreiche weitere Ärztinnen und Ärzte der drei Krankenhausträger – Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld und Klinikum Lippe – für die Ausgestaltung der Lehre im ersten Studienjahr.

Zahlen aus der Fakultät zum Studienstart

  • 60 Studierende
  • 19 besetzte Professuren (Professuren, die für die Lehre in den ersten Fachsemestern essentiell sind, die wichtige klinische Fächer abdecken und die Schwerpunktthemen der Medizinischen Fakultät OWL aufgreifen, wie Allgemein- und Familienmedizin, Geschlechtersensible Medizin, Digitale Medizin)
  • Rund 90 Fakultätsmitarbeiter und Fakultätsmitarbeiterinnen
  • 60 Lehrende sind seit März 2021 in die Vorbereitungen und inhaltlichen Ausgestaltungen des ersten Fachsemesters involviert
  • 2019 und 2020 waren 257 Ärztinnen und Ärzte sowie andere Fachvertreter an der Ausarbeitung des Curriculums beteiligt
  • Die Standortplanung ist abgeschlossen, das erste Gebäude wurde gekauft, eines für die Medizin erweitert, ein drittes befindet sich im Bau, weitere in Vorbereitung.
  • 15 eingeworbene Drittmittelprojekte im Gesamtvolumen von 4,8 Millionen Euro, darunter 2 Stiftungsprofessuren, 1 Juniorforschergruppe sowie Drittmittelprojekte verschiedener Fördergeber (BMBF, BMG, DFG, Stiftungen), 4 Teilprojekte im Transregio-Sonderforschungsbereich „Konstruktion von Erklärbarkeit“ (SFB/TRR 318) der Universitäten Paderborn und Bielefeld

 

Titelbild: Universität Bielefeld