15 Jun Wechsel in der Führung der Rietberger Bürgerstiftung – André Kuper gibt Vorstandsvorsitz satzungsgemäß ab – auch Kuratoriumsvorsitz wechselt
Rietberg. Dr. Annette Weeg leitet künftig das Kuratorium der Rietberger Bürgerstiftung. Sie tritt als bisherige Stellvertreterin die Nachfolge von Christoph Ruoff an, der seit Gründung der Einrichtung im Jahr 2003 als Vorsitzender gewirkt hatte. Starke berufliche Beanspruchung habe ihn zu der Entscheidung gebracht, einen Schritt zurückzutreten, betonte Ruoff, der aber versprach sich im Kuratorium weiter einzubringen. Stellvertreter von Annette Weeg ist Rainer Wiese. Ausgeschieden als Vorstandsvorsitzender ist MdL André Kuper, die Position muss laut Satzung stets mit dem amtierenden Rietberger Bürgermeister besetzt werden.
Auch in der Geschäftsführung gab es jetzt eine Veränderung. Der bisherige Amtsinhaber Jens Hökenschnieder, der den umfangreichen Aufgabenbereich zum 1. Januar 2009 übernommen hatte, gab sein Amt an Rüdiger Ropinski weiter. Hökenschnieder tritt eine neue berufliche Herausforderung im Fachbereich Bauen in der Stadtverwaltung an. „Ich hätte gerne noch weiter gemacht, aber es fehlt mir die Zeit“, erklärte er in dieser Woche bei einem Treffen der Verantwortlichen der Stiftung im Rathaus. Rüdiger Ropinski ist der vierte Geschäftsführer in der 9-jährigen Geschichte der Bürgerstiftung, vor ihm hatten Hökenschnieder, Beigeordneter a.D. Stefan Dörhoff und anfangs Dirk Neumann diese ehrenamtliche Aufgabe wahrgenommen. Ropinski ist insbesondere als kommunaler Klimaschutzbeauftragter in der Öffentlichkeit bekannt. Wichtigstes Ziel für den neuen Geschäftsführer: „Ich möchte unbedingt mehr Zustifter dazu gewinnen, die Bedarfe werden größer und dafür brauchen wir ein erweitertes Stammkapital für bessere Erträge. Denn damit können wir auch noch mehr Gutes tun.“
Ebenfalls Adieu sagte Landtagsabgeordneter André Kuper seinem bisherigen Aufgabenbereich als Vorstandsvorsitzender. Er hatte die Idee zur Gründung der Bürgerstiftung und 2003 maßgeblich die ersten 125 Gründungsstifter geworben. Laut Satzung ist der oberste Bürger der Stadt automatisch Vorstandsvorsitzender der Rietberger Bürgerstiftung. Bis mindestens zum 28. Oktober, dem Tag der Bürgermeister-Neuwahl in der Emskommune, wird Bernhard Altehülhorst als stellvertretender Stiftungsvorstand die Aufgabenbereiche leiten.
Er war es auch, der im Rahmen der kleinen Feierstunde den scheidenden ehrenamtlich Aktiven dankte und den neuen Amtsträgern viel Glück wünschte. Altehülshorst: „9 Jahre Kuratoriumsvorsitzender, das bedeutete für Christoph Ruoff eine hohe Zahl an ehrenamtlich geleisteten Stunden, nicht nur in den Tagungen des Gremiums sondern vor allem auch in der Repräsentanz. Herr Ruoff war das Gesicht unserer Bürgerstiftung. Er hat das Kuratorium mit guter und ruhiger Hand geführt und auch sehr stark das positive Image dieser Einrichtung in der breiten Bevölkerung nach vorne gebracht.“
Der scheidende Vorsitzende Ruoff resümierte: „Die 9 Jahre sind eine tolle Zeit gewesen. Es hat viel Spaß gemacht und neue Erfahrungen gebracht. Ich bin mir sicher, dass auch meine Nachfolgerin eine sehr gute und aktive Arbeit leisten wird.“ Dr. Annette Weeg lobte Ruoff: „Er hat sich immer mit ganzem Herzen der Bürgerstiftung verpflichtet gefühlt, ihr so vorgestanden und dabei viel Engagement gezeigt. Für seine ausgleichende und kompetente Art hat ihn das gesamte Team sehr geschätzt.“ Sie werde sich bemühen die gute Arbeit fortzusetzen und die „eigentlich viel zu großen Fußstapfen halbwegs“ auszufüllen.
„Die Rietberger Bürgerstiftung ist auf immer untrennbar mit dem Namen André Kuper verbunden“ richtete Altehülshorst seine Laudatio an den neuen Landtagsabgeordneten. Heute seien Bürgerstiftungen in Deutschland verbreitet, zu den Zeiten seines Impulses waren Idee und Stiftungen noch weitgehend unbekannt, gleichwohl habe er 125 Gründungsstifter und den Stadtrat von der Notwendigkeit einer Rietberger Bürgerstiftung überzeugen können. Auch sein damaliger Vorschlag an die Politik, die Abtretung der RWE-Aktien aus dem Besitz der Stadt an eine zu gründende Bürgerstiftung, war wirklich visionär. Aber es war absolut der richtige und noch dazu ein ganz wichtiger Schritt.“
Wie gut es gewesen sei, diese Stiftung ins Leben zu rufen, das beweise sich gerade in jüngerer Zeit immer mehr, erklärte Kuper. „Mit mehr als 200 geförderten Projekten und Auszahlungen von über 400.000 Euro ist ehrenamtliches Engagement in der Stadt maßgeblich unterstützt worden.“ Heute sei die Bürgerstiftung für die ehrenamtlichen Leistungen in den Rietberger Vereinen und Verbänden unerlässlich und lebenswichtig.