Weihnachtsbrief 2015

Nach Hause kommen, das ist es, was das Kind von Bethlehem allen schenken will, die weinen, wachen und wandern auf dieser Erde. (F. v. Bodelschwingh)

Schon wieder Dezember — schon wieder ein Jahr vergangen — und was für eines — so werden sicher viele sagen. Richtig, das sage ich auch. Diese Entwicklung war bereits auf dem Weg, aber die Intensität und die Heftigkeit, mit der vieles uns bis heute beansprucht, die war nicht vorauszusagen. Umso mehr ist es mir mit diesem Gruß ein Anliegen, von Herzen Danke zu sagen: Für das aktive Mittun — für jede fruchtbare Begegnung — für jede Diskussion — und für jeden Tag, an dem wir gemeinsam an den Herausforderungen gewachsen sind — an dem wir gemeinsam etwas für eine positive Zukunft der Menschen, die hier Zuflucht suchen getan haben, aber auch für den Erhalt unseres Lebensstandards aktiv waren.

Persönlich hat mich dieses Jahr an einige Flüchtlingsbrennpunkte und Krisenherde in unserem Land und in der Welt geführt — diese Eindrücke waren für meine tägliche Arbeit ungemein wichtig — wenngleich ich sicher bin, diese Art von Eindrücken und Begegnungen in Sizilien, auf Lampedusa und in Jordanien, im großen Flüchtlingscamp Zaatari, haben sich in meinem Herzen eingebrannt. Sie haben mir aber auch vor Augen geführt, dass die Situation für unzählige Menschen ungleich schlechter ist, als unsere und als die aller Flüchtlinge in Deutschland. Mir ist klargeworden, dass wir auf Dauer den Ärmsten der Armen mehr vor Ort helfen müssen, eine Bleibeperspektive zu behalten und eine lebenswerte Zukunft in ihrer Heimat oder Heimatnähe aufzubauen.

Das diesjährige Weihnachtsfest sollten wir also nutzen zur eigenen Erholung im Kreise unserer Familien und Freunde — sollten wir nutzen um neue Energie zu tanken, aber wir sollten es auch nutzen um unserem Leben als Christen wieder Richtung und Ziel zu geben. Möge uns das Wunder der Heiligen Nacht begleiten in ein Jahr voller Hoffnung,  Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit — immer im Bewusstsein, dass auch Maria und Josef auf der Flucht nach Ägypten — dass auch sie auf die Barmherzigkeit ihrer Mitmenschen angewiesen waren.
Frohe, gesegnete Weihnachten und mit der Hoffnung auf ein gutes, friedvolles sowie gesundes Jahr 2016 verbleibt
Ihr/Dein André Kuper

Weihnachtsgruß 2015 von André Kuper als pdf-Datei (c) A. Kuper