21 Jun „Wir wollen den Arzt vor Ort“
Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich mit einer Initiative „Wir wollen den Arzt vor Ort“ dafür ein, dass die ortsnahe, allgemeinmedizinische Versorgung im Kreis Gütersloh zukünftig sichergestellt ist. „Wir wollen, dass der Arzt im Dorf bleibt“, betonten die CDU-Landtagsabgeordneten André Kuper aus Rietberg und Ursula Doppmeier aus Gütersloh. Der demografische Wandel werde sich in den nächsten Jahren auch auf die hausärztliche Versorgung, gerade im ländlichen Raum, auswirken.
Die rot-grüne Landesregierung, insbesondere die Gesundheitsministerin war bisher untätig. Es reiche nicht aus, das Hausarztprogramm des ehemaligen CDU-Gesundheitsministers Laumann weiterzuführen. „Es gilt daher, frühzeitig und gemeinsam mit allen Akteuren vor Ort Konzepte zu entwickeln, um die gute ärztliche Versorgung auch weiterhin gewährleisten zu können“, so André Kuper.
„Der absehbare Ärztemangel liegt nicht am fehlenden Interesse der jungen Menschen am Medizinstudium. Wir bilden einfach zu wenig aus, da die Studienplätze in Nordrhein-Westfalen nicht zur Verfügung stehen. Dies gilt umso mehr für Ostwestfalen-Lippe, wo sich die CDU-Fraktion seit langem für die Einrichtung einer medizinischen Fakultät einsetzt“, betont Ursula Doppmeier. „Im Wintersemester 2012/2013 stellten die Universitäten bundesweit nur 8.989 Studienplätze für Humanmedizin zur Verfügung. Auf diese Plätze gab es 42.726 Bewerbungen. Das bedeutet: Es gab im Schnitt 4,8 Bewerber auf jeden Studienplatz. Das muss geändert werden“, legt Ursula Doppmeier nach.
Auch betreffe das Älterwerden der Menschen die Ärzte im ländlichen Raum. André Kuper meint hierzu: „Rot-Grün ist aufgefordert, Anreize zu schaffen, dass Medizinabsolventen eine Hausarztpraxis im ländlichen Raum übernehmen, um die Gesundheitsversorgung vor Ort sicherzustellen. Allein im Raum Westfalen-Lippe werden in den nächsten Jahren altersbedingt 2.000 Hausärzte einen Praxisnachfolger suchen. Bereits heute müssen einzelne Praxen mangels interessierter Nachfolger schließen. Gleichzeitig steigt die Gruppe der 60-80jährigen im Kreis Gütersloh absehbar um über 40%. Gerade für diese älteren Menschen wird der Arzt im Ort immer wichtiger. So ist die fehlende Arztpraxis für viele Orte ein enormer Attraktivitätsverlust. Denn neben Schule, Supermarkt und Kirche hält der Arzt die Menschen im Ort.“
Politik und Gesellschaft müssen hier schleunigst gegensteuern, wenn wir auch in Zukunft eine ausreichende, gute und ortsnahe ärztliche Versorgung in allen Teilen unseres Landes sicherstellen wollen. „Für uns ist klar: Wir wollen den Arzt vor Ort“, so der Rietberger André Kuper, und Ursula Doppmeier aus Gütersloh abschließend.