Zu Besuch im Verler Droste-Haus – André Kuper informiert sich über Rahmenbedingungen der Familieneinrichtung

Kues_6Verl. Es ist seit 150 Jahren Schulstandort, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom unvergessenen Hugo Wöstemeyer als Jugendaustauschwerk gegründet und ist nach der westfälischen Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff benannt: das Droste-Haus in Verl. Die internationale Begegnung mit Jugendlichen aus über 20 Ländern in der ganzen Welt ist noch heute eine Hauptaufgabe der Familien- und Jugendbildungsstätte, die darüber hinaus das Familienzentrum der Stadt Verl beherbergt. Jetzt haben Hermann Kues, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und CDU-Landtagskandidat André Kuper die Einrichtung gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Ralph Brinkhaus besucht.

„Bei uns gehen täglich 600 bis 700 kleine und große Gäste ein und aus“, erklärte Karl-Josef Schafmeister, Vorsitzender des Droste-Haus-Trägervereins „Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e.V.“ (JAW). „Zu unseren Leistungen gehören Spielgruppen, Elternkurse, Ferienbetreuung und die Vermittlung von Babysittern, Tagespflegepersonen und Familienpaten“, so Schafmeister. Ein Service, auf den der JAW-Vorsitzende besonders stolz ist: Eltern, die an einem Kursangebot teilnehmen, können ihre Kinder mitbringen, egal in welcher Zahl. Die Kinder werden in der Zeit im Droste-Haus betreut.

„Modellhaft“ nannte Kues das breite Angebot der Einrichtung. „Was hier angeboten und geleistet wird, hört sich nach dem Wunschprogramm des Familienministeriums an“, lobte der Parlamentarische Staatssekretär. Dabei bezeichnete er besonders die Maßnahmen im Bereich früher Hilfen als vorbildlich. Im Gespräch mit Eltern und Mitarbeitern gab er Einblicke in aktuelle Planungen des Familienministeriums. So werde etwa über eine „Großelternzeit“ nachgedacht, für Fälle, in denen sehr junge Eltern familiäre Hilfe brauchen.

André Kuper sprach das Problem der rechtlichen Anforderungen an Tagesmütter und Tagesväter an: „Die hohe bürokratische Messlatte bei Sicherheit und Ernährung macht den Tagesmüttern und -vätern das Leben schwer und hält sicher manch einen davon ab, in diesem Bereich tätig zu werden“, so Kuper. Kues stimmte zu, dass hier langfristig Regelungen geschaffen werden müssten, die ein Leben wie in der normalen Familie ermöglichen.

Verbesserungsvorschläge kamen auch von der Droste-Haus-Belegschaft: „Ein Problem sind die kurzfristigen Jahresverträge, die im Erziehungsbereich üblich geworden sind“, so Schafmeister. Darüber hinaus wünschte sich der JAW-Vorsitzende Lotsen für die Hilfsangebote in den Kommunen sowie mehr Angebote für Kinder in den Schulferien, in denen berufstätige Eltern mit dem Betreuungsproblem häufig alleingelassen werden. Außerdem sollten die Träger von Familienbildungseinrichtungen eine bessere Grundförderung anstelle der befristeten Projektförderung erhalten. Kues betonte, die Betreuungsangebote würden in den nächsten Jahren vielfältiger werden. „Auch die Wirtschaft wird sich auf die Situation einstellen, dass inzwischen in den meisten Familien beide Elternteile berufstätig sind“, so Kues.